MEDIZINTECHNIK

MEDIZINTECHNIK

Biologische Beurteilung von Medizinprodukten

Medizinprodukte, die am oder im menschlichen Körper eingesetzt werden, müssen vor ihrer Zulassung auf ihre Biokompatibilität (“Körperverträglichkeit”) geprüft werden. Biokompatible Substanzen und Werkstoffe lösen in direktem oder indirektem Kontakt mit lebendem Gewebe keine schädlichen Reaktionen aus. Je nach Art des Produkts, Einsatzgebiet und Verweildauer sind unterschiedliche Prüfungen zur Beurteilung der Biokompatibilität notwendig – festgelegt in den 23 Teilstandards der Normenreihe EN ISO 10993.

Die inaq GmbH unterstützt Hersteller implantierbarer Medizinprodukte seit Jahren mit normkonformen Prüfungen, um den Zulassungsprozess optimal zu begleiten.

Mit unserem umfassenden Leistungsspektrum und dem Einsatz modernster Prüfverfahren gemäß der geltenden Regularien unterstützen wir Sie bei der Sicherstellung der Biokompatibilität und Qualität Ihrer Medizinprodukte – von der Probenvorbereitung über chemische und zellbasierte Tests bis hin zur Endotoxinbestimmung. Vertrauen Sie auf die Expertise der inaq GmbH im Zulassungsprozess und bei der Qualitätsabsicherung Ihrer Produkte.

Unsere Prüfverfahren gemäß EN ISO 10993

EN ISO 10993-12: Probenvorbereitung und Referenzmaterialien

  • Extraktgewinnung:
    Herstellung von Extrakten des Prüfmusters unter Anwendung verschiedener Lösungsmittel, Extraktionsverhältnisse (Oberfläche/Volumen oder Masse/Volumen) und Extraktionszeiträume – angepasst an die Klassifizierung, Verweildauer im Körper und Testanforderungen.
  • Anwendung:
    Diese Extrakte dienen als Grundlage für alle nachfolgenden Labortests gemäß EN ISO 10993.


EN ISO 10993-18: Chemische Materialcharakterisierung

1. GC MS Screening (qualitativ & semiquantitativ)

  • Verfahren:
    Einsatz von Gaschromatografie gekoppelt mit Massenspektrometrie (GC MS) zur Suche nach unbekannten, gaschromatografisch erfassbaren flüchtigen bis schwerflüchtigen organischen Substanzen.
  • Ergebnisse:
    Die Methode ermöglicht die qualitative Identifizierung sowie eine semiquantitative Bestimmung der ermittelten Substanzgehalte mithilfe kalibrierter Referenz- oder interner Standards.
  • Probearten:
    Analyse von wässrigen Proben, Extrakten aus organischen Lösungsmitteln und Eluaten fester Testmuster.

Gerne unterstützen wir Sie bei der Auswahl des geeigneten Prüfumfangs in Abstimmung mit den jeweils zutreffenden Teilen der EN ISO 10993.

2. Quantitative Multielementbestimmung (ICP MS – quantitativ)

  • Ziel:
    Präzise Bestimmung von Schwermetallen und Spurenmetallen in wässrigen Proben, Extrakten oder Eluaten von unterschiedlichen festen Testmustern mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS)
  • Methode:
    Für jedes zu bestimmende Element wird eine individuelle Kalibrierkurve mit zertifizierten Referenz- und internen Standards erstellt, um Messungen von Proben mit unbekannten Gehalten quantitativ zu ermöglichen.

3. Schwermetall Screening (ICP MS Survey Scan – semiquantitativ)

  • Anwendung:
    Übersichtliche Detektion einer Vielzahl von Elementen (hauptsächlich Metalle, Halbmetalle und einige Nichtmetalle) sowie semiquantitative Gehaltsabschätzung.
  • Besonderheit:
    Für Isotope ohne direkte Quantifizierung mittels Kalibriergerade wird auf gerätespezifische Ansprechverhalten zurückgegriffen – unterstützt durch separate Kalibriergeraden für ausgewählte Elemente.

EN ISO 10993-5: Prüfung auf in vitro Zytotoxizität

  • Zytotoxizität:
    Bestimmung der Fähigkeit eines Stoffes, Zellen oder Gewebe zu schädigen.
  • Methoden:
    Durchführung von Zytotoxizitätstests gemäß ISO 10993-5 Anhang C (MTT Assay) und Anhang D (XTT Assay).
    Hierbei wird der Extrakt des Medizinprodukts in unterschiedlichen Konzentrationen zu L929 Zellen (Maus Fibroblasten) hinzugegeben.
    Die Lebensfähigkeit der behandelten Zellen wird anschließend sowohl qualitativ (mikroskopisch) als auch quantitativ (mittels metabolischer Assays) im Vergleich zu Kontrollgruppen/ -ansätzen bewertet, um die zytotoxische Wirkung von Substanzen festzustellen und zu quantifizieren.

Quantitative Bestimmung von Endotoxinen

Endotoxine sind hitzestabile Lipopolysaccharide aus der Zellmembran gramnegativer Bakterien, die erst beim Absterben freigesetzt werden. Bereits geringe Mengen können aufgrund ihrer pyrogenen Wirkung beim Menschen schwerwiegende Reaktionen wie Fieber, Blutdruckabfall oder anaphylaktische Schocks hervorrufen.

  • Testverfahren:
    Unsere kundenspezifischen Lösungen zur Endotoxin-Testung erfolgen gemäß United States Pharmacopeia Kapitel 85 (USP <85>) mittels des kinetisch chromogenen Limulus Amoebocyte Lysate (LAL) Assays.
  • Anwendungsbereich:
    Endotoxinmessungen werden entweder direkt an flüssigen Proben oder an Flüssigextrakten fester Testmuster durchgeführt – mit einer Detektionsgrenze von 0.0050 EU/ml.

Ansprechpartner:

Christoph Zulmin, Msc
Tel.: +43 512 571573-23
E-Mail: christoph.zulmin@inaq.at